SEILER Truck Racing
Rennbericht Misano (Italien)
Bislang erfolgreichstes Saison-Wochenende Obwohl erst Mitte
Mai, stand über das verflossene Wochenende bereits der dritte EM-Lauf auf dem
Programm. Nach den ersten zwei, vom Wetter nicht besonders beglückten Veranstaltungen,
hofften alle auf zwei sonnige Renntage am Mittelmeer. Anfangs Woche schien auch
wieder alles dagegen zu sprechen, deuteten die Prognosen doch vollends auf Regen.
Zum Glück änderte sich alles und so stand einem perfekten Wochenende fast nichts
mehr im Wege. Leider nur fast, denn auch dieses Jahr war es der FIA nicht möglich,
eine geordnete Geschwindigkeitsmessung durchzuführen. Wie in der Vergangenheit
störten Nato-Satelitten das GPS-System und so musste erneut zu Radarpistolen
zurückgegriffen werden, was dem Zufallsprinzip gleichzusetzen ist. Lass Dich
einfach nicht erwischen...........!!!
Am Samstagmorgen stand ich nun also wieder an der Stätte, wo vor zwei Jahren
das Abenteuer Truck-Racing begonnen hatte, auf dem Circuito Santa Monica in
Misano. Nachdem ich hier vor einem Jahr die besten Resultate meiner Laufbahn
herausgefahren hatte, war ich voller Tatendrang. Bereits das erste freie Training
war vielversprechend, belegte ich doch hinter dem EM-Führenden Stuart Oliver
und Adam Lacko den ausgezeichneten dritten Rang. Und dies gemäss FIA-Messung
mit korrekter Geschwindigkeit........! Das zweite freie Training nutzte ich
dann für Reifentests meines Sponsors PIRELLI, leider ohne Erfolg, war doch die
Zeit über 2,5 Sekunden langsamer, was gerade noch zum neunten Platz reichte.
Das Zeittraining, welches schliesslich für die Startaufstellung massgebend ist,
belegte ich auf dem zufriedenstellenden siebten Rang. Das Trainingsresultat
war dann auch gleichbedeutend mit der Schlussrangierung im Qualifikationsrennen,
welches unspektakulär verlief, ich aber den Franzosen Fournier kurz nach dem
Start infolge einer Remplerei zweier Mitbewerber an mir vorbeiziehenlassen musste.
Obwohl ich schneller unterwegs war als er, getraute ich mich nicht, ihn eingangs
Kurve auszubremsen, da ich in Misano ja bekanntlich noch einmal unter spezieller
Aufsicht der FIA stand. Das anschliessende Cuprennen brachte mir die bislang
beste Saisonplazierung ein, konnte ich doch als sechster durchs Ziel fahren.
Nach den Rennen in Assen und Barcelona habe ich hier noch nicht mit diesen wertvollen
Rangierungen gerechnet, welche mir bereits am Samstag 10 Punkte einbrachten.
Guten Mutes sah ich nun den sonntägigen Rennen entgegen.
Im Zeittraining war der Erfolg vom Vortag noch richtig zu spüren, gelang es mir doch, die sechstbeste Zeit zu realisieren. Erstmals seit dem A1-Ring letztes Jahr durfte ich wieder aus der dritten Reihe starten, direkt neben Frankie Vojtisek, welcher nach dem durch mir verursachten Crash beim Saisonstart erstmals wieder mit von der Partie war. Welcome back Frankie! Leider missriet der Start, denn als die Lampe auf grün schaltete, war bei meinem Truck der Ladedruck total zusammengefallen. Glücklicherweise konnte ich den Schaden aber in Grenzen halten und musste nur den Portugiesen José Rodrigues an mir vorbeiziehen lassen. Das Rennen blieb von Kollissionen und technischen Ausfällen total verschont, sodass ich den siebten Platz mit viel Freiheit nach hinten locker ins Ziel brachte. Der Start zum Cuprennen verlief für mich wieder nicht erfolgreich, kam ich doch erneut nicht optimal aus dem letzten Bogen heraus, was zur Folge hatte, dass der Franzose Crozier und der Deutsche Jochen Hahn an mir vorbeikamen. Den Franzosen konnte ich aber bald wieder überholen und so klebte ich das ganze Rennen am Heck von Jochen Hahn. Aufgrund eines Reglementsverstosses (zuviel Rauch) wurde Hahn eine 30 Sekunden Strafe auferlegt. Durch diese Massnahme wurde ich erneut als sechster gewertet. Mit total 20 herausgefahrenen Punkten gelang mir in Misano der Sprung auf Platz acht im EM-Gesamtklassement. Beim nächsten Rennwochenende in Nogaro am 19./20. Juni werde ich alles versuchen, den Rückstand auf V. Crozier, der direkt vor mir liegt, weiter zu verkleinern, gelang es mir doch, in Misano 17 Punkte auf ihn gut zu machen!
PS: Haben Sie sich schon für den Hauptevent, die Rennen am Nürburgring vom 10. + 11. Juli 2004, angemeldet?
Daniel Seiler