SEILER Truck Racing

 

Rennbericht Alastaro (Finnland)

Irgendwo in den Wäldern Finnlands, nahe der Ortschaft Alastaro (ca. 180 km nordwestlich von Helsinki gelegen), wurde einmal zwischen den Bäumen hindurch eine Rennstrecke gebaut. Genau an dieser Stelle erfolgte der Start in die zweite Saisonhälfte der Truck-Race Europameisterschaft. Nach dem grossen Rummel und den übervollen Teilnehmerfeldern am vorhergegangenen Rennen am Nürburgring war in Finnland wieder alles überschaubar.

Der Rundkurs von Alastaro ist für mich die einzige Strecke im diesjährigen Rennkalender, auf der ich noch nie gefahren bin. Da ich in den ersten fünf Saisonrennen doch etliche Punkte durch Aktionen, die wenig Sinn machten, verspielt habe, wollte ich in Finnland unter allen Umständen in allen vier Rennläufen EM-Punkte einfahren und gleichzeitig den Rückstand auf den direkt vor mir liegenden Jean-Loup Fournier verkleinern. Dadurch ging ich das Ganze mit einer gewissen Vorsicht an und fuhr das gesamte Wochenende sicherlich nicht am äussersten Limit. Diese Taktik zahlte sich schlussendlich auch voll aus, konnte ich doch mit den Rängen 8, 8, 9 und 7 das angestrebte Ziel erreichen und mein Punktekonto um zwölf Zähler erhöhen, womit ich noch vier Punkte hinter dem Franzosen liege und der 10. EM-Rang, welchen ich beim ausserordentlich starken Teilnehmerfeld dieses Jahr zum Ziel gesetzt habe, wieder in Reichweite liegt.

Nach langer Dominanz von MAN ging in Alastaro auch die Siegesserie des deutschen LKW-Herstellers zu Ende, gewann doch mit Jochen Hahn nach langer Zeit wieder einmal ein "Stern". Auch Ross Garett mit dem Foden konnte sich am Sonntag zweimal vor dem besten MAN-Fahrer plazieren.

Leider waren meine Teamkollegen Egon Allgäuer und Adam Lacko nicht das ganze Wochenende vom Glück beschert. Egon war bereits beim ersten Rennen in eine heftige Kollision verwickelt und Adam brach sich am Samstag beim Cup-Rennen den Daumen, was ihm sechs Wochen Gips aufzwingt.

Gespannt sehen wir nun dem nächsten Rennen in Most entgegen - erwarten wir doch für dort einen neuen Hinterachsreifen, der uns wieder näher an die absolute Spitze bringen sollte, sofern gewisse Konkurrenten bis dann nicht noch weiter in die (unerlaubte) Trickkiste greifen!

Daniel Seiler